„Jubiläum ist Kultur“: Heute wurde im Palazzo Cipolla die Ausstellung „Chagall in Rom“ mit der Weißen Kreuzigung eröffnet.

26. November 2024

Wenige Wochen vor der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom am 24. Dezember hat das Dikasterium für die Evangelisierung die vierte Ausstellung der Kulturreihe „Jubiläum ist Kultur“ unter dem Titel Chagall in Rom eröffnet. Mittelpunkt der Ausstellung ist Marc Chagalls Meisterwerk Die Weiße Kreuzigung, das vom 27. November 2024 bis zum 27. Januar 2025 im Palazzo Cipolla zu sehen ist. Der Eintritt ist täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr frei.

Das Werk, das der belarussische Künstler jüdischer Herkunft 1938 schuf, stammt aus dem Art Institute of Chicago. Es gilt als kraftvolles Symbol der Hoffnung und der religiösen Einheit. Die Weiße Kreuzigung, die eindringlich die Menschenwürde verteidigt und den Dialog der Kulturen betont, zählt zu den Lieblingswerken von Papst Franziskus.

Bei der Vorstellung der Ausstellung am 26. November sprachen unter anderem der Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung, S.E. Msgr. Rino Fisichella, einer der Kuratoren der Ausstellung, Don Alessio Geretti, der Bürgermeister von Rom und Sonderbeauftragte für das Jubiläum, Roberto Gualtieri, der Präsident der Fondazione Roma, Franco Parasassi, sowie Alessandro Zuccari, Professor für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Sapienza.

„Die Ausstellung zur Weißen Kreuzigung von Marc Chagall bildet die vierte Ausgabe der Kulturreihe Jubiläum ist Kultur.“, erklärte Msgr. Fisichella. „Anders als bei den vorangegangenen Ausstellungen, die El Greco und Salvador Dalí gewidmet waren, habe ich bewusst darauf verzichtet, Chagalls Werk in einer Kirche zu zeigen. Stattdessen soll seine Botschaft eine breitere und universellere Wirkung entfalten. Das Bild ist Teil der kulturellen Initiativen des Jubiläums der Hoffnung, denn es strahlt ein Licht der Hoffnung aus – eine Hoffnung, die auf Liebe basiert.“

Im Anschluss bot Don Alessio Geretti eine detaillierte Analyse des Werks: „Die Weiße Kreuzigung entstand unmittelbar nach der Reichspogromnacht vom 9. und 10. November 1938. Chagall wollte damit das Grauen und den Hass des 20. Jahrhunderts, besonders gegen die jüdische Gemeinschaft, anprangern. Dieses Bild ist eine Ikone: Christus im Zentrum verkörpert das Leid der unschuldig Verfolgten.“

„Die Ausstellung Chagall in Rom bereichert das kulturelle Angebot der Hauptstadt“, erklärte Gualtieri und dankte dem Pro-Präfekten.

Für Interessierte ist im Ausstellungsbereich der offizielle Ausstellungskatalog erhältlich.